Ich bin kein Fan von guten Vorsätzen. Sie werden zu Jahresbeginn gefasst und kaum ist das neue Jahr ein paar Tage alt, sind sie meist schon wieder in Vergessenheit geraten. Sie haben einfach eine kurze Lebenserwartung, woran liegt das? Voller Euphorie und Motivation (das Ganze wird durch offensive Werbung noch verstärkt, Fitnessstudios reiben sich die Hände 😉 ) starten wir in ein neues Jahr, wollen neu beginnen, alte Gewohnheiten loslassen, durchstarten…. Und was mit so viel Schwung begann, scheitert still und leise. Alte lieb gewordene Rituale, in die wir doch immer wieder zurück fallen, sabotieren uns.

Obwohl ich mir nichts zum Jahresanfang vornehme, nutze ich doch die letzten Tage des alten Jahres um zurückzuschauen, Bilanz zu ziehen. So kann ich „mein Jahr“ abschließen. Erfahrungsgemäß legt sich in diesen Tagen eine gewisse Ruhe über uns. Diese Ruhe nutze ich für mich, denn irgendwie scheinen sich die Uhren in dieser Zeit ein wenig langsamer zu drehen.

Manchmal vergessen wir im hektischen Alltagsgetriebe uns selbst wahrzunehmen und auf uns zu achten. Wir sind ständig und überall erreichbar, in der neuen Sprache heißt das immer „On-sein“. Das hat Vorteile, ganz klar, doch es bringt auch viele Gefahren mit sich. Durch die sozialen Medien pflegen wir virtuelle Freundschaften, bekommen mit, wenn der Nachbar Plätzchen backt, doch wir haben keine Zeit mehr uns persönlich mit Freunden zu treffen. Konflikte werden per Whatsapp ausgetragen und alles was uns wichtig scheint, wird auf Instagram gepostet. Damit sind wir sehr beschäftigt, bekommen Likes von Menschen, die uns auf der Straße noch nicht einmal grüßen. Die neuen Medien sorgen für Beschäftigung und Ablenkung. Das kann gut tun und uns die Zeit vertreiben. Es verhindert auf jeden Fall, dass Langeweile aufkommt. Was ist daran so schlimm? Faul auf dem Sofa liegen, seinen Gedanken nachhängen und über sich und sein Leben nachdenken. Ich glaube, diese Eigenschaften verlernen wir, da uns die digitalen Begleiter ständig animieren möchten. Womöglich noch mit ihrem Knecht, der passenden Handy-Uhr, die uns per Vibrationsalarm erneut in die virtuelle Welt lockt. Ist das in Ordnung, weil sich die Welt verändert?

Machen Sie doch einmal einen Selbstversuch, seien Sie „Offline“ und beschäftigen Sie sich nur mit sich selbst. Mußevolles Gedanken-schweifen-Lassen ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Nur in solchen Momenten finden Sie Antworten auf Fragen die Ihnen wichtig sind. Nur dann entwickeln Sie sich weiter, reflektieren und kreieren neue Ideen. Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen:

  • Was war gut in diesem Jahr?
  • Worauf bin ich stolz?
  • Was sind meine Stärken?
  • Was ist mir nicht gut gelungen?
  • Wie könnte ich dies verbessern?
  • Wer kann mich dabei unterstützen?
  • Wo will ich Ende 2018 stehen?

Wenn Sie diese Fragen beantworten, schauen Sie ganz bewusst zurück, entdecken Stärken und Schwachpunkte und legen Ziele für das neue Jahr fest. Diese Reflektion zeigt Ihnen wo Sie gerade stehen, ob Sie etwas verändern sollten und möchten und welche Netzwerke Sie nutzen können.

Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie sich darauf ein, dann klappt´s auch mit den guten Vorsätzen 😉

Wie starten Sie ins neue Jahr – mit oder ohne gute Vorsätze?

Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall ein glückliches, gesundes neues Jahr!

Alexandra Karr-Meng

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