Hören Sie es auch? Dringt es bis zu Ihren Ohren? Lauschen Sie einmal ganz genau….
Bestimmt können Sie es auch wahrnehmen…Das leise Wimmern und wispern, das Klagen, das alles schwarz sehen, das Jammern, schimpfen und schlecht reden.
Kennen Sie auch die ewigen Jammerer. Sie meckern über alles und jeden, lassen an keinem ein gutes Haar und man kann es Ihnen einfach nicht recht machen.
Beispiel gefällig?
Tanja geht es überhaupt nicht gut. Die Arbeit macht ihr keinen Spaß mehr, da die Kollegen so unfreundlich sind und der Chef zu viel von ihr verlangt. Außerdem beklagt sie sich, dass die Kinder gerade so anstrengend sind, ihr Mann sie nicht genügend unterstützt und sie überhaupt keine Zeit mehr für sich hat. Sie ist extrem frustriert, an ihrer Lage möchte sie aber nichts ändern. Sie bespricht ihren Ärger auch nicht mit den Betroffenen, sondern frisst ihn sich hinein und beklagt sich sooft es geht. Damit verbreitet sie in ihrem direkten Umfeld eine miese Stimmung, die die ganze Familie beeinträchtigt.
Wir haben alle einmal Phasen in denen es uns nicht so gut geht, das ist völlig normal, es kommen auch wieder bessere Zeiten.
Doch es gibt Menschen, die scheinen sich gerne im Jammertal aufzuhalten, sie kommen gar nicht mehr heraus. Ist eine Katastrophe beendet, ist die nächste auch schon in Sicht. Oder, um es noch klarer zu schreiben: Zuerst gibt es ein Problem, zum Beispiel die Besprechung mit Menschen, die man nicht mag und vor der man wirklich leichte Panik hat. Erfreulicherweise läuft die Besprechung viel positiver, als in der Vorstellung. Statt sich zu freuen, beschäftigt sich der Jammerer unmittelbar nach der Besprechung mit einem neuen, negativ besetzten Thema. Der Jammerkreislauf kommt auf Touren…
Wenn wir ständig jammern und klagen und nichts verändern, sehen wir uns als Opfer der Umstände. „Ich würde ja…. aber die andern…“ Dieser Satz ist leicht gesagt und er befreit uns von der Verantwortung. Wenn der Chef so böse ist, kann ich nichts dagegen tun. Ich bin der Situation ausgeliefert, schließlich will ich meinen Job ja behalten.
Dies ist der völlig falsche Ansatz. Wenn wir Dinge erleben, die uns nicht gefallen, sollten wir nicht jammern, sondern überlegen, ob und wie wir diese verändern können. Das ist nicht immer einfach, bequemer ist es, die Schuld auf andere zu schrieben. Dann müssen wir uns nicht damit auseinander setzen. Wir können klagen und meckern und es wird sich nichts verändern. Die Folge davon ist, dass wir das Gefühl haben, keine Macht mehr über unser Leben zu besitzen und völlig ausgeliefert zu sein. Das ist auch so. Denn sobald wir uns in die Opferrolle begeben, sehen wir uns als Opfer der Umstände, fühlen uns klein und hilflos und werden zum Spielball der anderen. Diese Rolle ist manchmal sehr bequem. Ich kann mich über andere beschweren, muss aber nicht selbst aktiv werden. So entsteht ein Jammerliegestuhl, der Sie lähmt, frustriert und womöglich sogar krank macht.
Auf Dauer werden Sie im Jammertal unzufrieden und demotiviert sein. Sie sind handlungsunfähig und von den Reaktionen der anderen abhängig. Wenn Sie sich längere Zeit im Jammertal aufhalten verändert sich automatisch Ihr Verhalten. Sie werden Ihren Fokus auf die negative Dinge legen, auf die nächste Katastrophe warten und diese wird natürlich auch eintreten. Wie sollte es anderes sein. Und irgendwann werden Sie zum Miesepeter, der nur noch meckert und schlecht gelaunt ist.
So soll es doch nicht enden. Werden Sie aktiv, gestalten Sie Ihr Leben und nehmen Sie Ihr Schicksal in die Hand.
Folgende Fragen können Ihnen helfen dem Jammertal zu entfliehen?
- Was ist das schlimmste an der Situation?
- Welche Möglichkeiten habe ich, diese zu verändern?
- Wer kann mich dabei unterstützen?
- Was ist das positive in der Situation?
Werden Sie aktiv, denn Erfolg hat drei Buchstaben: TUN
Oder wie es einst Udo Jürgens in einem Song auf den Punkt brachte:
„Was dich nicht umbringt, gibt Dir neue Kraft zum Leben. Mag’s abgrundfinster sein, Du zeigst der Nacht die Faust. So ganz kriegt dich das Dunkel nicht. Du lebst schon für das Licht.Weil Du grad jetzt nach vorne schaust…“
Viel Erfolg und herzliche Grüße
Alexandra Karr-Meng