Achtsam wie ein Frosch

Was hat ein Frosch mit Achtsamkeit zu tun?

Eine Fabel besagt, wenn man einen Frosch in einen Topf mit kaltem Wasser setzt und das Wasser langsam erwärmt, passt sich der Frosch der Wassertemperatur an. Er bemerkt nicht, dass das Wasser immer wärmer wird, gewöhnt sich an die erhöhte Temperatur, wird träge, benommen und letztendlich gekocht. Wirft man allerdings einen Frosch plötzlich in sehr heißes Wasser, springt er sofort heraus und rettet damit sein Leben.

Was hat unser Alltag mit diesem Frosch zu tun?

Jeder von uns hat seinen ganz persönlichen Kochtopf mit Herausforderungen und Hindernissen. Das kann der Job, die Familie, das Umfeld, die Gesundheit, das Hobby und vieles mehr sein. Unser Leben ist geplant und getaktet, der Stresspegel steigt von Tag zu Tag und das Hamsterrad dreht sich ständig weiter. Nehmen Sie bewusst wahr, wenn Ihr Stresslevel steigt? Halten Sie inne und versuchen Sie etwas dagegen zu tun?

Die meisten Menschen verhalten sich eher wie der Frosch. Sie bemerken nicht, wenn ihre Belastung konstant wächst, die Erwartungen an sie zu hoch sind und sie ausgelaugt, müde und überfordert sind. Meist legen sie dann noch eine Schippe drauf um endlich an ihr Ziel zu kommen. Denn nein sagen ist nicht drin.

Moment einmal, was ist eigentlich Ihr Ziel? Ist es Erfolg, Respekt, Anerkennung, Macht, Freiheit, Selbständigkeit, Status, Liebe, Geld oder etwas ganz anderes?

Wenn Sie achtsam durch Ihr Leben gehen, werden Sie spüren, wenn es Ihnen zu viel wird und das Wasser in Ihrem Lebenstopf langsam zu kochen beginnt. Halten Sie dann inne und springen Sie aus dem Topf. Tun Sie sich etwas Gutes. Denn Achtsamkeit heißt auch auf sich selbst zu achten, seine Wünsche und Bedürfnisse wahr zu nehmen und sie ernst zu nehmen. Wie lautet eine alte Lebensweisheit: Sind wir geboren, um es jedem recht zu machen?

Kleine Achtsamkeitsübung

 Wenn Sie merken, dass es stressig für Sie wird, machen Sie folgende Übung um ganz bewusst wahrzunehmen, was Sie gerade brauchen. Suchen Sie sich einen ruhigen Platz, machen Sie es sich bequem und lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf.

  1. Wie geht es mir, auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (hervorragend)?
  2. Was brauche ich konkret, damit es mir besser geht?

Achtung: An dieser Stelle manipuliert Ihr Geist Sie gerne: „Das bringt eh nichts. Das kannst Du Dir im Moment nicht leisten. Da musst Du jetzt durch. Gejammert wird jetzt nicht.“

  1. Wie könnte ich dies im Alltag umsetzen?
  2. Wer kann mich dabei unterstützen?
  3. Was sind meine ersten Schritte?

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Sprung aus Ihrem ganz persönlichen Kochtopf.

Alexandra Karr-Meng

2 Kommentare

  1. Das ist wirklich ein super Vergleich mit dem Frosch.Ich hab in meinem Leben auch ständig nicht wahrnehmen wollen dass das Wasser kocht und ich mich retten soll…..leider…..man hat nicht gelernt nein zu sagen und je älter man wird wird es immer schwieriger…..es ist total schwer Verhaltensmuster die man sein ganzes bisheriges Leben gehabt hat völlig zu ändern…..aber ich arbeite daran

    1. Author

      Vielen Dank, liebe Ulrike!
      Ja, manche Verhaltensmuster haben sich so in uns verfestigt, dass sie sich schwer durchbrechen lassen.
      Aber sobald wir sie erkennen, können wir sie verändern.
      Viel Erfolg beim „NEIN-sagen“!

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